Wichtige Termine im September

In Deutschland ist das Recht auf (sexuelle, körperliche) Selbstbestimmung immer noch stark eingeschränkt. Mit der Regelung des Schwangerschaftsabbruches im Strafgesetzbuch ist eine selbstbestimmte Familienplanung bis dato nicht möglich. Ungewollt Schwangere müssen einen enormen Hürdenlauf absolvieren, um einen Schwangerschaftsabbruch bekommen zu können und haben mit viel stigmatisierenden Vorurteilen zu kämpfen. Beratungsstellen und Praxen werden von Mahnwachen belagert, Betroffene bedrängt. Viele Medizinstudierende sowie Assistenzärzt*innen lernen im Laufe ihrer Ausbildung wenig bis nichts zum Thema Abtreibung – auch in diesen Kreisen ist das Thema stark tabuisiert. Die Versorgungslage ist prekär: Immer weniger Ärzt*innen führen Schwangerschaftsabbrüche durch. Die, die es tun, dürfen auf ihren Webseiten nicht – wie bei anderen Eingriffen und Leistungen – aufklären und informieren. Stattdessen drohen ihnen durch §219a Geldstrafen. Andere Webseiten, die von sog. ‚Lebensschützer*innen‘ betrieben werden und bewusst Falschinformationen verbreiten und Ärzt*innen, die Abbrüche anbieten, anprangern, dürfen jedoch weiter existieren.

Wir haben das Jahr 2019 und das sind die Umstände, in denen wir in Deutschland leben. Die Bundesregierung glaubt, sie hätte genug mit ihrem Kompromiss getan. Die Wahrheit ist: es gibt keine Rechtssicherheit – immer noch nicht. Es hat sich nichts geändert. Deshalb fordern wir weiterhin: Weg mit §§218/219 aus dem Strafgesetzbuch!

Im September kommen nun zwei wichtige Termine auf uns zu, an denen wir genau diese Forderungen auf die Straße bringen:

  • 21.09.2019: Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung – in Berlin werden wir uns den christlichen Fundamentalist*innen entgegen stellen, die zum „Marsch für das Leben“ zusammenkommen und ein komplettes Abtreibungsverbot fordern. Alle Informationen gibt es hier beim Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung oder bei Facebook.
  • 28.09.2019: International Safe Abortion Day – Bundesweit sind Aktionen zum Internationalen Tag zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen geplant. Gießen, Aachen, Hamburg, Münster, und und und… es sind schon so viele Städte dabei! Informiert euch, wo und was in eurer Stadt geplant ist! Und/ Oder werdet selbst aktiv! Alle Informationen gibt es hier beim Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung oder bei der bundesweiten Facebook-Veranstaltung.

Wir hoffen, an beiden Tagen zahlreiche Menschen zu sehen! Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen! Für die Selbstbestimmung aller Menschen! Für eine enttabuisierte und autonome Familienplanung! 
#wegmit218 #wegmit219a

Liebe Grüße
Leonie von MSFC Berlin

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